Überraschung im ersten Grupperennen des Frühjahrs-Meetings vor 12.900 Zuschauern am Donnerstag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim: Der vierjährige Wallach Calif (Siegquote 7:1) triumphierte in der 45. Kronimus Badener Meile (Gruppe III, 55.000 Euro, 1.600 m) mit Jockey Adrie de Vries im siebenköpfigen Feld mit einer gewaltigen Speedleistung. In der von dem Iffezheimer Betonstein-Unternehmen Kronimus, dem treuesten Partner der Rennen in dem badischen Renndorf, gesponserten Highlight überrollte der Areion-Sohn aus dem Kölner Stall von Peter Schiergen, der nach einer gut überstandenen Augen-Operation am selben Tag schon wieder in Dortmund bei den Rennen weilte, die Gegnerschaft.
Tolle Aufholjagd
Unterwegs war von Calif, der für den ersten Gruppesieg von Besitzer Moritz Becher sorgte, der die traditionsreichen Farben des Stalles Hanse trug, die durch den ehemaligen Derby- und Grosse Preis von Baden-Gewinner Mondrian große Berühmtheit erlangten , wenig zu sehen. Jockey Adrie de Vries ließ ihn bei dem zügigen Tempo, das Parol vorlegte, an letzter Stelle in Ruhe abschalten.
Parol bekam in der Geraden früh Gesellschaft von Vorjahressieger Best Lightning, der seinen Angriff aber nicht durchzog, innen erging es Runnymede ähnlich, doch als Parol plötzlich auf den Plan trat, war die Entscheidung sofort gefallen. Im Handumdrehen verabschiedete sich Calif, der 2021 unter der Regie von Dominik Moser hier Dritter im Zukunftsrennen gewesen war, nach Belieben mit fünf Längen Vorsprung.
Neuauflage in Dortmund?
Parol verkaufte sich von der Spitze aus als Zweiter stark. Beide Pferde könnten nun im Großen Preis der Wirtschaft in Dortmund erneut aufeinandertreffen. Die ursprünglich Drittplatzierte Französin Nano Nagle wurde von der Rennleitung auf Rang vier hinter Aemilianus zurückgestuft, da sie rund 350 Meter vor dem Ziel in dessen Spur geraten war. Von den anderen Pferden war am Ende nicht mehr viel zu sehen, wobei vor allem der Favorit Western Soldier als Fünfter und Best Lightning auf Platz sechs blass blieben.
Adrie de Vries (Jockey von Calif): „Das Tempo war sehr hoch. Er ging hinten sehr relaxed. Die Zielgerade hier ist ja sehr lang. Zum Schluss löste er sich ganz locker.“
Dennis Schiergen (Trainer-Vertreter von Calif und Western Soldier): „Das Rennen wurde sehr zügig gelaufen, das war für Calif ideal. Adrie hat ihn hinten abschalten lassen und dann richtig losgelassen. Für das Laufen von Western Soldier haben wir noch keine Erklärung.“
Bohumil Nedorostek (Trainer von Parol): Wir sind sehr zufrieden, er hat sich weiter gesteigert und das Tempo schön kontrollieren können. Wir wollen unseren Titel in Dortmund verteidigen, die Strecke dort passt noch besser.“
Markus Klug (Trainer von Aemilianus): „Das war mit Höchstgewicht eine ordentliche Vorstellung. Er war nicht weit hinter dem Zweitplatzierten und ist ja auch noch behindert worden.“
Sibylle Vogt (Jockey von Western Soldier): „Für das Laufen habe ich keine Erklärung.“
Andreas Suborics (Trainer von Best Lightning): „Vielleicht hat er etwas zu früh angegriffen.“